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Die Holsatia-Werke –   gegründet von Julius Neumann, weitergeführt von Erich Buchholz
 

II. Jüdisch war der Gründer Julius Neumann

(1869-1930)

Er war Ehrensenator der Stadt Altona und Vorstandsmitglied der Altonaer jüdischen Gemeinde, wie auch großzügiger Unterstützer der Altonaer hochdeutschen israelitischen Gemeinde-Schule.
Vor Allem war Julius Neumann der Initiator und Gründer der Hosatia-Werke; von ihm wurden sie aufgebaut – mit Seele und Verstand, mit Energie und scharfer Ökonomie-Einschätzung, mit Anpassung an die Gegenwart und mit Schau auf die zukünftige Entwicklung und mit der unermüdlichen Unterstützung seiner Frau Paula, geborene Krotochina. Und eigentlich war und blieb die Familie auf verschiedene Weise mit den Holsatia-Werken verbunden.

  • Der Sohn, Dr. Hans Yecheskel Neumann (später in Israel) war in den Holsatia-Werken der Spezialist für die Ausgiebigkeit der Holzschneiderei;
  • Die Tochter, Lili-Elizabeth (1902-1984), hatte bis zu ihrer Auswanderung die Buchführung des Konzerns übernommen; in Jerusalem gründete sie eine kleine Werkstatt für Farben, Leim und Politur, die den Namen „Dr. L. Neumann“ führte.
  • Edith (verheiratet mit Dr. Kurt Nelken) sorgte dafür, dass der Nachlass des Vaters nicht verloren gehe (1905-1994);
  • Judith, heute in der Nähe von Tel-Aviv, entwirrte für mich die Familiengeschichte, zusammen mit dem Enkel, Professor David Nelken.

 

Familie Neumann
von links nach rechts: die Ehefrau Paula Neumann, geb. Krotoszxyner, die Tochter Edith Nelken,
Julius Neumann, die zweite Tochter Elizabeth

Als nach langwieriger Krankheit der Tod Julius Neumann zu früh erreichte, überboten sich die Zeitungen in trauer-lobenden Anzeigen; jeder wollte seinen Gefühlen bei der Beisetzung Ausdruck geben, angefangen mit der Ansprache von Oberbürgermeister Max Brauer und bis zum Vorsitzenden vom Arbeiterausschuss. Mitfühlende Beileidsbriefe kamen von allen Seiten.
 

 
Und dann ertönte der Nachruf von Oberrabbiner Dr. Joseph Carlebach mit dem biblischen Doppelruf: „Tröstet, tröstet mein Volk!“ (gemäß Jesaja 60,1)
 

 
„Julius Neumann, diese jüdische Persönlichkeit, dieser Mann voll Tatkraft und reinen Idealen, ein Genie der Arbeit bis zur Selbstvergessenheit. In ihm brannte die Sehnsucht nach einer besseren gerechteren Weltgestaltung. So wurde es zum Ziel seines Lebens die Armut zu scheuchen… ein großes soziales Gewissen erfüllte ihn…“
„Unerschöpflich war sein Geist in der Idee, durch Ersparnis an Material, durch schöpferische Vereinfachungen… um die Verdienstmöglichkeiten zu Gunsten des Arbeiters zu erhöhen“.
„Neumann war in seinem Wesen jüdisch. Es war der Sozialismus der Tat des guten Menschen, den er verwirklichte“.

Zuruek
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