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Der Hamburger Kultur- und Jugendbund  
 

III. Gemeinschaftshaus

Als dann die öffentlichen Räume und Säle den Juden aus rassischen Gründen verschlossen wurden, erschloss Max Warburg das Gemeinschaftshaus in der Hartungstraße.

Das Gemeinschaftshaus in der Hartungstrasse 9-11 war im Jahre 1887 als eine „Henry-Jones-Loge“ gestiftet worden und erlebte verschiedene Besitzer und Wandlungen. 1936 wurden Pläne entworfen, um es für den jüdischen Kulturbund umzubauen und 1937 wurde es durch Spenden, besonders von dem großzügigen Hamburger Bankier Max Warburg mit einer sehr ansehnlichen Summe zur Verwirklichung unterstützt. Das umgebaute jüdische Gemeinschaftshaus enthielt unter anderem Theater- und Konzertsaal, Leseräume und Bibliothek.
 

Gemeinschaftshaus (siehe Fotoalbum)

 
Das Gemeinschaftshaus diente auch als Sammellager für jüdische Menschen vor einigen der siebzehn Deportationen aus Hamburg.

Dort konnten Schulkinder die Aufführung Rübezahl erleben und wie die kleinen Tänzerinnen, Elizabeth Sommerich (10jährig) und ihre 6jährige Schwester den Elfentanz unter der Leitung von Erika Milee auf die Bühne zauberten.

Erika Milee (1907-1996) – Tänzerin und Tanzlehrerin leitete in diesen drohenden Zeiten die Mädchen Tanzgruppe an der sich auch die drei kleinen Carlebach Töchter beteiligten. Von der 18köpfigen Tänzerinnen-Schar überlebte als einzige die Schülerin Ruth(?) Saalfeld. Siehe Fotoalbum

Solo-Sänger und Orchester wetteiferten miteinander und dazwischen immer Jugend- und Schulkinder.

„Arm wie eine Kirchenmaus“ das amüsante Lustspiel von Ladislaus Fodor am 22. September 1938, lässt die unerbittliche Tragik der gegenwärtigen Situation vergessen; nicht ahnend was sechs Wochen später über alle jüdischen Gotteshäuser in allen jüdischen Gemeinden Deutschlands hereinbrechen wird. Auftakt zum Untergang…

Aber unterdessen, bis dahin wird musiziert und gelernt, wird geturnt und theatert, und mit Jola Jacobsohn im Kanon gesungen: Wehuda lolam teschew… (Übersetzung aus Hawa Nashira)

„Und Jehuda wird fuer ewig bewohnt sein
Und Jerusalem von Generation zu Generation…“

Zuruek
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