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Wilhelminenhöhe – aus ersten und letzen Tagen, 1923-1946
 

III. Wilhelminenhöhe – Letzte Spuren

(gemäß: M. Gillis-Carlebach, das Joseph Carlebach Archiv. Petach-Tiquah – New-York, 1976)

…Nach dem Kriege kehrte nur der Sohn, Rabbi Shlomoh Carlebach, von verschiedenen Konzentrationslager zurück und kam nach vielen Wanderungen auch wieder nach Hamburg. Die frühere Mietswohnung von Oberrabbiner Dr. Joseph Carlebach, Hallerstrasse 76, war von fremden Leuten besetzt…
Eines Tages wurde Rabbi Schlomoh gebeten, nach Wilhelminenhöhe in Blankenese zu kommen, um gefundene Gebetsbücher nach ihrer Brauchbarkeit auszusortieren. Bei der Durchsicht entdeckte einer seiner Helfer zwei Briefe, unterschrieben von Rabbiner Dr. Joseph Carlebach. Bei weiterer Suche fand Rabbi Schlomoh eine große Kiste mit Material, das Rabbiner Dr. Joseph Carlebach gehört hatte. Die Untersuchung ergab, dass dieses Material aus dem ehemaligen Joseph Carlebach-Archiv stammte. Es enthielt Materialien über die Talmud Tora Realschule in Hamburg, rabbinische Korrespondenz, unveröffentliche Manuskripte und vieles andere mehr.

Bei seiner späteren Ausreise nahm Rabbi Shlomoh das gesamte gefundene Material mit nach Amerika…

Zum Schluss sei noch zu erwähnen, dass sich in dem Archiv auch ein kleines Couvert befand mit Briefen meiner Mutter, Lotte Carlebach, geb. Preuss an meinen Vater, Rabbiner Dr. Joseph Carlebach, sowie Kinderbriefe und Kinderzeichnungen meiner Geschwister aus den Jahren 1923-1935 (evt. eine Zeichnung). Diese Briefe sind persönlichen Inhalts. Sie weisen auf die großen Anforderungen hin, die an Lotte Carlebach gestellt wurden und auf die wichtigen Aufgaben, die sie auch später in den Schrecknensjahren als Rabbinerfrau und als Mutter von neun Kindern erfüllt hat.

So hat Wilhelminenhöhe für uns die Erinnerungen
an unser einstiges Zuhause gehütet.

 

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